Aphten im Mund: Kleine Bläschen – große Schmerzen

Dr. Christin Steinbach

Autorin: Dr. Christin Steinbach

Veröffentlicht am: 5. Juli 2024

Lesedauer: 4 Minuten

Klein, aber sehr schmerzhaft: Etwa jede:r Zehnte leidet regelmäßig unter Aphten im Mund. Besonders häufig treten die Bläschen an den Innenseiten der Lippen, der Wangen, am Zahnfleisch oder auf der Zunge auf.

Sie zählen zu den häufigsten Mundgeschwüren: Aphten. Trotz ihrer geringen Größe verursachen die runden oder ovalen Bläschen ziemliche Schmerzen. Dabei sind Frauen häufiger betroffen als Männer. Auch Kinder und Jugendliche können bereits unter den Schleimhautdefekten leiden. Oft sind die lästigen Entzündungen im Mund genetisch bedingt. Aber auch mechanische Reize durch harte Zahnbürsten, Zahnspangen oder Prothesen sowie Nahrungsmittelunverträglichkeiten, Medikamente, Grunderkrankungen oder Stress können die Erkrankung in der Mundhöhle begünstigen.

Die gute Nachricht: Aphten im Mund sind nicht ansteckend. Dennoch sollte die Mundschleimhautveränderung beobachtet werden. Heilen die Entzündungen nicht von selbst innerhalb von zwei Wochen ab, sollten sie vom Zahnarzt kontrolliert werden, um eine schwerwiegendere Erkrankung auszuschließen.

Wie erkenne ich Aphten im Mund?

Aphten sind kleine Geschwüre, die in den weichen Bereichen des Mundes auftreten. Sie sind als runde, weißliche Stellen an der Innenseite der Lippen oder Wangen erkennbar. Seltener treten sie am Gaumen, Zahnfleisch oder auf der Zunge auf. Sie sind meist nur wenige Millimeter groß, leicht eingesunken und haben einen geröteten, etwas erhabenen Rand. Diese Erscheinungsform wird als Minor-Aphte bezeichnet. Erreichen die Aphten eine Größe von einem bis drei Zentimetern, handelt es sich um Major-Aphten. Obwohl die kleinen Bläschen häufig einen großen Schmerz verursachen, sind sie harmlos und nicht ansteckend. Das Fiese: Meist treten Aphten wiederholt auf. Dies wird als chronisch rezidivierende Aphthose bezeichnet.

Wie machen sich Aphten bemerkbar?

Aphten verursachen in erster Linie Schmerzen. Meist kommen sie wie aus dem Nichts. Wenn die Bläschen entstehen, kann die betroffene Stelle im Mund zunächst kribbeln, brennen oder sich rau anfühlen. Mit zunehmender Entzündung verschlimmern sich die Schmerzen. Lebensmittel wie saures Obst oder scharfe Gewürze reizen die entzündete Schleimhaut zusätzlich. Auch die Mundbewegungen beim Kauen oder Sprechen können den Schmerz verstärken. Zwischen sieben und zehn Tagen kann eine typische Aphten-Episode dauern.

In schweren Fällen können durch Aphten die Lymphknoten anschwellen. Außerdem können Fieber, körperliche Erschöpfung oder Schläfrigkeit auftreten. Dies ist jedoch äußerst selten.

Welche Ursachen haben Aphten?

Wieso Aphten entstehen, ist bisher nicht vollständig bekannt. Experten gehen davon aus, dass verschiedene Faktoren die Entzündungen im Mundraum auslösen. So können mechanische Reize wie schlechtsitzende Prothesen, Zahnspangen oder harte Zahnbürsten die Aphtenbildung begünstigen. Auch Stress, ein geschwächtes Immunsystem, Erkältungen, hormonelle Einflüsse, Magen-Darm-Störungen und Nahrungsmittelunverträglichkeiten können eine Rolle spielen. Vitaminmangel – zum Beispiel Vitamin B12 oder Folsäure sowie Eisen- oder Zinkmangel – werden häufig als Ursache für Aphten im Mund diagnostiziert. Und: Wie bei vielen andere Erkrankungen spielt letztlich die erbliche Veranlagung eine wesentliche Rolle dafür, ob jemand anfällig für Aphten ist.

Behandlung und Hausmittel bei Aphten

In der Regel heilen Aphten in der Mundhöhle unbehandelt ab. Bei Beschwerden helfen schmerzlindernde Gele oder Cremes sowie Mundspülungen. Treten Aphten immer wieder auf oder kommt es zu schweren Verläufen, können eine Lasertherapie oder entzündungshemmende Tabletten sinnvoll sein.

Auch die Hausapotheke kann nützlich sein. Einigen Hausmitteln wird nachgesagt, dass Aphten durch sie schneller heilen beziehungsweise Schmerzen gelindert werden. Zwar fehlen wissenschaftliche Belege für die Wirkung von Hausmitteln. Da sie sich aber nicht negativ auswirken, kann ein Versuch nicht schaden.

Natürliche Hilfe bei Entzündungen im Mundraum:

  • Süßholz (in Lakritz enthalten)
  • Bienenkittharz (Propolis)
  • Salbei und Kamille als Tee zum Spülen und Gurgeln
  • Teebaumöl (nicht schlucken!)
  • Aloe Vera

Aphten im Mund: schmerzhaft, aber in der Regel harmlos

Aphten im Mund sind schmerzhafte, aber meist harmlose Geschwüre, die in der Regel von selbst abheilen. Die genaue Ursache ist nicht vollständig bekannt. Verschiedene Faktoren können ihr Auftreten begünstigen. Dazu gehören mechanische Reize, Stress und ein geschwächtes Immunsystem. Auch Vitamin- und Mineralstoffmangel sowie erbliche Veranlagung spielen eine Rolle.

Zur Linderung der Beschwerden gibt es zahlreiche Hausmittel, die die Heilung unterstützen können, auch wenn wissenschaftliche Belege für deren Wirksamkeit oft fehlen.
In schweren Fällen kann die Anwendung von schmerzlindernden Gels, Mundspülungen oder speziellen medizinischen Behandlungen notwendig sein. Insgesamt sind Aphten zwar unangenehm, aber normalerweise kein Grund zur Sorge.

Dennoch gilt: Fühlen sich Betroffene stark beeinträchtigt oder sind unsicher, wieso es immer wieder zur Aphtenbildung kommt, ist ein Besuch beim Arzt in jedem Fall angebracht.


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